Stoffkreisläufe in der Gipsküche

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Eine Handmühle und eine Waage, ein Haushaltstopf und eine Herdplatte, Wasser und ein Schneebesen – mehr braucht es nicht, um den Baustoff Gips zu recyceln, und das in einem geschlossenen Stoffkreislauf. Davon konnten sich die Teilnehmenden des Workshops Gipsküche der Firma CASEA selbst überzeugen. Referent war Tim Link, Leiter Produktmanagement. 
Zunächst wurden die Gipsbausteine zu einem feinen Pulver gemahlen und auf 100 °C erhitzt. Nach kurzer Zeit trat Wasserdampf aus – womit der Prozess des Gipsrecyclings bereits erklärt war: Chemisch gesehen ist Gips ein wasserhaltiges Calciumsulfat. Bei der Kalzinierung tritt etwa 14 % Wasser aus; übrig bleibt Gipsbinder. Mit Wasser vermischt, entsteht erneut Gips. Dieser Prozess kann beliebig oft wiederholt werden, vorausgesetzt, es sind keine Störstoffe enthalten. 

Im industriellen Maßstab findet der Kalzinierungsprozess bei etwa 160 °C statt; somit ist der Energieaufwand und die damit verbundene CO2-Bilanz von Gips verhältnismäßig gering. CASEA nutzt für ihre Produkte möglichst viele Sekundärrohstoffe, darunter Chemie-Gipse, die aus der organischen Säureherstellung stammen, sowie REA-Gipse, die als Nebenprodukte bei der Kohleverstromung entstehen. Zudem werden in den zwei konzerneigenen Gips-Recyclinganlagen gipshaltige Abfälle recycelt und in den Stoffstrom zurückgeführt. Einziger Wermutstropfen: RC-Gips ist zum Teil teurer als REA-Gips, was u. a. auf die Aufbereitung der Gipsprodukte und deren Transport zurückzuführen ist. Geplant sei deshalb, auf Sortenreinheit und Trennbarkeit zu achten.

www.casea-gips.de
Stoffkreisläufe in der Gipsküche